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Anmoderation: Wenn man günstig produzieren will, dann macht man das im Ausland. Diese Regel galt für viele deutsche Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe. Die Löhne in Deutschland waren viel zu hoch, im Ausland geht das viel billiger. Aber anscheinend gilt das inzwischen nicht mehr so einfach. Made in Germany ist für die deutschen Unternehmen wieder gefragter, so das Ergebnis einer Erhebung, die der Verein Deutscher Ingenieure VDI in Auftrag gegeben hat. Jörg Sauerwein berichtet: Text:
Von 2010 bis Mitte 2012 haben nur acht Prozent der Betriebe des deutschen, verarbeitenden Gewerbes Teile ihrer Produktion ins Ausland verlagert. Zu diesem Schluss kommen das Fraunhofer-Institut für System und Innovationsforschung und die Hochschule Karlsruhe nach einer Befragung von knapp 1.600 Betrieben. Für Bruno Braun, den Präsidenten des Vereins Deutscher Ingenieure VDI, ist das ein Grund zur Freude. O-TON Braun: „Studie und Zahlen bringen Aussage … Industriestandort Deutschland hat an Stabilität gewonnen.“ Wenn Unternehmen ihre Produktionen ins Ausland verlagern, sind die Lohnkosten das wichtigste Argument – das war früher so und gilt auch heute noch. Allerdings sinkt die Bedeutung dieses Vorteils, denn die Löhne in vielen früheren Billigländern steigen zum Teil deutlich. Davon profitiert Deutschland, sagt Christoph Zanker vom Fraunhofer-Institut. O-TON Zanker: „Lohnzurückhaltung zeigt, dass die Reallöhne kaum gestiegen sind … lohnt sich nicht mehr so deutlich, ins Ausland zu gehen…“ In den 90er Jahren haben fast ein Viertel der deutschen Betriebe Teile der Produktion ins Ausland verlagert. Jetzt nur noch acht Prozent – das ist der eine Trend. Ein anderer lautet: Unternehmen kommen wieder zurück. Inzwischen seien es etwa 300 bis 400 Unternehmen, die ins Ausland verlagerte Produktionen wieder nach Deutschland holen, schätzt Steffen Kinkel, Professor für International Business an der Hochschule Karlsruhe. O-TON Kinkel: „Es sind insbesondere die Hauptmotive Qualitätsprobleme und Flexibilitätseinbußen …“ Es sind vor allem Mittelständler, aber auch durchaus größere Unternehmen, die nach Deutschland zurückkehren. Manche machen das offensiv und bekennen sich dazu. Andere wollen dagegen lieber nicht die Diskussion aufkommen lassen, dass die Verlagerung ins Ausland womöglich ein Managementfehler gewesen sein könnte und kommen lieber still und leise zurück. Diese Rückverlagerungen nach Deutschland führen allerdings noch nicht dazu, dass massenhaft neue Arbeitsplätze entstehen, so der Wissenschaftler Kinkel. O-TON Kinkel: „Da muss man ein bisschen vorsichtig sein … eher wenige tausend Arbeitsplätze … eher der Fall, dass Produktionskapazitäten in Deutschland wieder ausgelastet …“ Auf jeden Fall stärken die sinkenden Produktionsverlagerungen ins Ausland zusammen mit den Rückkehrern den Standort Deutschland. Beim VDI hofft man deshalb schon: „made in Germany“ könnte im Kampf gegen Billiglöhne der Sieger sein. JS Redaktion Düsseldorf O-Ton:
Name: Prof. Dr.-Ing. Bruno Braun Firma: Verein Deutscher Ingenieure VDI Funktion: Präsident PLZ: 40468 Ort: Düsseldorf Webadresse: Name: Prof. Dr. Steffen Kinkel Firma: Hochschule Karlsruhe PLZ: 76133 Ort: Karlsruhe Webadresse: Name: Dr. Christoph Zanker Firma: Fraunhofer ISI PLZ: 76139 Ort: Karlsruhe Webadresse: Autor: Jörg Sauerwein Länge: 2:59 Min. (einfach kürzbar)
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