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Anmoderation: Gut zehn Tage ist es her, dass Mubarak als Präsident von Ägypten zurückgetreten ist. Das Volk befindet sich im Freudentaumel, alle träumen von Demokratie und mehr Wohlstand. Und alle packen auch mit an, wenn es um das „neue Ägypten“ geht, von dem in dem so kulturträchtigen Land überall gesprochen wird, wie unser Reporter Tim Sauerwein bei seinem Besuch in Kairo beobachtet hat. Text:
O-Ton Freudengesänge und Feierstimmung, wie nach einer gewonnenen Fußballweltmeisterschaft. Dabei geht es in Kairo um wesentlich mehr. „Das Volk gehört nicht mehr Mubarak – viva Ägypten“ wird überall auf den Straßen gesungen, auch noch Tage nach dem Rücktritt des einstigen Präsidenten. Ob jung oder alt – alle feiern mit, mit ihren kleinen Schildern, die sie alle am Bändchen um den Hals tragen – in Nationalfarben natürlich und alle mit derselben Aufschrift. O-Ton Sagt Ramadan Attia, einer der zahlreichen Reiseveranstalter in Kairo. Momentan allerdings, hat er nicht allzu viel zu tun, denn die Urlauber bleiben weg – noch. In zwei Wochen kommen sie wieder, da ist sich Attia sicher. Um die Sicherheit muss sich niemand sorgen. O-Ton Doch an solche Zeiten will hier niemand mehr denken. Im Land der Pharaonen erwarten die Bürger jetzt nämlich wieder eine „Blütezeit“. Und da soll auch alles schön sein und so packen alle mit an. Und tatsächlich an allen Ecken und Kreuzungen, ob in der Innenstadt oder außerhalb, wird gefegt, Müll aufgesammelt und neu angestrichen. Der Müll auf dem Tahrir-Platz ist längst beseitigt – nun sind die Feinheiten dran. Und so hat sich auch der 19-jährige Mohammed aufmacht – mit Pinselrolle und Farbeimer – die schwarz-weiße Bordsteinkante bekommt einen frischen Anstrich – die Farbe dafür hat er selbst gekauft. O-Ton „Was wir als Demonstranten schmutzig und kaputt gemacht haben, das machen wir auch wieder heile“. Und um ihn herum geht es zu, wie auf einem arabischen Volksfest, überall lange Schlangen von Kindern, die mit der Ägyptischen Flagge geschminkt werden – das ganze Land sieht nur noch rot-weiß-schwarz – die Großen tragen Fahnen, Hüte, Stirnbänder im Nationallook und zwischendrin sieht man geschichtstreuen Pharaonen-Maskenträger. Lilo Breißlinger studiert in Deutschland Islamwissenschaften und ist seit September in Kairo, um die Sprache zu lernen. Während der Proteste war sie eine der wenigen Deutschen, die nicht ausgereist ist. Auch sie hat nun tagelang mit ihren ägyptischen Freunden gefeiert – alles im Augenschein des Militärs. O-Ton Was noch auffällt ist eine nie gekannte Organisation – bei dem Fest, was hier seit dem Rücktritt Mubaraks am 11. Februar anhält, wird das „Wir-Gefühl“ deutlich. Alles geht gesittet zu – im „neuen Ägypten“, so wie es die Einwohner Kairos nennen – niemand ist gestresst, denn wohl die meisten fühlen so wie Ali, der Reiseführer, den wir an den Pyramiden von Gizeh treffen. O-Ton Tim Sauerwein, Kairo O-Ton:
Autor: Tim Sauerwein Länge: 3:10 min
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