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Referenzen
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Anmoderation: Haben Sie zu Hause einen Orientteppich liegen? Nein, können die richtig cool sein! Vor allem, wenn sie von Jan Kath (39) stammen. Der gebürtige Bochumer ist mit seinen Entwürfen der internationale Star der Branche. Ob Graffiti oder Fußball, der Designer verschafft dem Orientteppich einen neuen Look. Im fernen Osten werden seine Teppiche jetzt teilweise sogar gesungen. Unser Reporter Tim Sauerwein hat den Visionär auf der Weltleitmesse (für Teppiche und Bodenbeläge) DOMOTEX in Hannover getroffen und sich mit ihm über den "gesungenen Teppich" unterhalten. Text:
O-Ton Was sich vielleicht anhört, wie die tonbestimmende Vorgabe im Musikunterricht, ist eine uralte Tradition im Bereich des Teppichknüpfens. O-Ton Verdeutlicht Teppich-Designer Jan Kath aus Bochum. Seine Orientteppiche sind gefragt wie derzeit kaum andere. Sogar Prinz Albert von Monaco und seine Frau Charlene haben sich speziell von ihm den roten Teppich zur Hochzeit anfertigen lassen. Doch zurück zum gesungenen Teppich. Bei jedem Knoten der geknüpft wird, muss die Farbe bestimmt werden, damit zum Schluss das Gesamtmuster passt. Aber die Schablone oder das Rasterpapier zu lesen ist erstens nicht ganz einfach, zweitens muss man sich unheimlich konzentrieren. Hergestellt wird oftmals in sehr ländlichen Regionen, in Indien, Afghanistan oder der Ost-Türkei. Ein oftmals geringerer Bildungsstandard erschwert das Ganze. O-Ton Also, ein Dirigent für das Teppich-Knüpfen und damit der weiß, dass die Knüpfer ihn richtig verstanden haben, müssen sie ihm während des Knüpfens auch direkt antworten. O-Ton Eine Jahrhunderte alte Art des Teppichknüpfens - die Töne sind immer gleich geblieben. Doch ein Jan Kath-Teppich zeichnet sich durch ein komplett neues, moderneres Design aus. Dabei bleibt das ursprüngliche Grundmuster des Orientteppichs bestehen, ist allerdings nur noch teilweise zu sehen. Weiße Seide wird eingesetzt. Die Idee: ein Orientteppich im Anschein eines Satellitenbildes herzustellen - viele weiße asymmetrische Flächen sind also statt des eigentlichen Musters zu sehen. O-Ton Doch die Einbringung der weißen Seide, statt der normalen Musterfarben bedeutet, dass Master und Knüpfer einen neuen Ton erlernen mussten. Was sich erst einmal einfach anhört, ist eine Herausforderung, kein Wunder, wenn man teilweise Jahrzehnte lang immer ein und dasselbe Grundmuster ohne diesen Ton hergestellt hat. O-Ton Doch nicht nur Satellitenbilder werden in Orientteppiche verwandelt oder umgekehrt. Ausgefallen muss es sein, dann kommt es beim Kunden weltweit gut an – folgendes Beispiel beweist es wohl. O-Ton Nach 45 Minuten hat er damit aufgehört, entstanden ist ein Orientteppich mit einem Wirrwarr an Linien - Kostenpunkt für diese hochwertige High End-Ware: zweieinhalb tausend Euro pro Quadratmeter. Tim Sauerwein, Redaktion ... Hannover O-Ton:
Autor: Tim Sauerwein Länge: 3:15 min (einfach kürzbar - unvertonte Version steht ebenfalls zum Download bereit)
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